Musée d‘ethnographie de l‘Université de Bordeaux
Ženja Tarlin berichtet über den Gebrauch von Reusen
„Als ich noch hier lebte, habe ich immer eine Reuse im Tapri-Fluss aufgestellt. Wenn die Flüsse zufrieren, friert auch der Tapri-Fluss zu. Dann habe ich noch zwei andere Reusen aufgestellt. Ich baute die Reusen aus Holz. Dazu habe ich eine Lärche gefällt, eine sehr gerade gewachsene Lärche. Dann muss man sie zersägen. Du schaust, ob sie ausreichend gerade ist. Danach spaltet man den Stamm mit einem Keil. Ich spalte ihn mit zwei oder drei Keilen, dann schneide ich die Latten. Zunächst schneide ich die Latten, dann hole ich die Wurzeln. Zirbelkieferwurzeln. Ich nehme die Wurzeln der Zirbelkiefer, spalte und schäle sie. Dann säubere ich die Wurzeln und fange an, die Reuse zu flechten.
Als ich hier lebte, habe ich sechs Reusen geflochten. Zwei davon habe ich zum Tapri-Fluss gebracht und dort ins Wasser gestellt. Ich habe Aland und Hecht gefangen. Dann habe ich meine Reusen ans Ufer gezogen und in die Nähe des Fichtenwaldes gebracht. Ich hatte das mit Absicht gemacht. Denn ich wollte sie später wieder in den Fluss setzen. Zu Beginn des Frühlings wollte ich zu den Reusen gehen, um sie wieder ins Wasser stellen. Als ich dort ankam, hatte schon jemand mit Motorschlitten meine Reusen mitgenommen. Auf der Straße nach Norden gab es Spuren von Schneemobilen. Das müssen Russen gewesen sein. Sie hatten meine Reusen mitgenommen. Danach habe ich keine mehr aufgestellt. Wenn ich später im Herbst wieder etwas aufstelle, nehme ich eine Reuse mit. Ich brauche dann eine andere Reuse. Ich glaube, ich werde sie aus Netzmaterial machen. Ich habe sechs Reusen gemacht. Ja, so ist das.“ (Translation in progress)
Aufgezeichnet von Stephan Dudeck. Kazym, 2021.