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Dokumentation des Ethnografischen Museums der Nenzen in Narjan-Mar zum Schlitten

"Die Nenzen leben noch immer nomadisch und ziehen mit Rentierherden umher. Im Sommer in Richtung Norden und im Winter nach Süden. Die Fortbewegung der Nenzen erfolgt zu allen Jahreszeiten vor allem mit Rentieren, an die Schlitten angeschirrt sind. Es gibt Männer- und Frauenschlitten sowie Lastschlitten, die verschiedene Gegenstände transportieren. Die Nenzen benutzen das ganze Jahr über alle Arten von Schlitten. Die Schlitten der Nenzen (chanako) sind sehr robust und stabil beim Fahren und zugleich auch ansehnlich. Sie sind aus starkem, elastischem Holz gefertigt. Birke, Fichte oder Lärche, ohne einen einzigen Metallnagel. Für die Kinder der Nenzen werden oft kleine Holzschlitten angefertigt, die ein ziemlich genaues Abbild der Schlitten der Erwachsenen sind. In einer Familie von Rentierhaltern fertigt der Vater sie für seine Kinder an. Die Größe der Schlitten wird an die heranwachsenden Kinder angepasst. Auf der Insel Kolguev transportierten die Nenzen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit diesen Schlitten Wasser und spannten Hunde dazu ein. Auch Kinder zogen sich gegenseitig auf Schlitten beim Spielen. Wenn Nenzen auf die Jagd oder zum Fischen gingen, spannten sie auch Hunde vor kleine Schlitten. Die Fortbewegung mit Hundeschlitten war bei Nenzen auf Novaja Zemlja üblich, weil es dort wegen des geringen Vorkommens von Rentierflechte nicht möglich war, Rentiere zu verwenden so wie auch auf der Insel Vaigač und in der Bol’šezemel’skaia-Tundra. Der Hundetransport wird hauptsächlich auch von solchen Nenzen genutzt, die keine Rentiere halten, von Arbeitern, Meerestierjägern und Fischern. Auch heute noch stellen die Nenzen solche Schlitten wie den hier gezeigten für ihre Kinder her." (Translation in progress)

Erstellt von Larisa Prokopevna Latyševa und Elena Gennadievna Menšakova. Narjan-Mar, 2024.