Musée d‘ethnographie de l‘Université de Bordeaux
Dokumentation des Ethnografischen Museums der Nenzen in Narjan-Mar zur Lasso-Öse.
"Die traditionelle Lebensweise der Nenzen ist eng mit der Rentierzucht verbunden. Eines der wichtigsten Arbeitsgeräte ist das Lasso (tynzja), welches zum Einfangen von Rentieren und zum Zusammenhalten der (domestizierten) Rentierherde verwendet wird. Die Geschicklichkeit im Umgang mit dem tynzja wurde von Rentierhaltern schon immer hoch geschätzt. Die Jungen lernten diese Fertigkeit von klein auf. Ein tynzja ist ein 20 bis 30 Meter langes Seil, geflochten aus spiralförmig geschnittener Rentierhaut.
Am Ende des Seils befindet sich ein Knochenblock aus dem Horn eines Rentiers, Elchs oder Mammuts. Er heißt sarmik und ist 8 bis 10 cm lang und etwa 7 mm dick. Der Knochenblock hat zwei Löcher. Ein Ende des Riemens wird durch das kleinere Loch geführt und mit einem Knochenknopf gesichert. Durch ein weiteres, breiteres Loch wird das andere Ende des Riemens eingefügt und kann sich darin frei bewegen. Um ein sarmik herzustellen, wurde ein Stück Horn oder Knochen verwendet, in das eine Vertiefung gehämmert wurde und in das mit einem Drillbohrer die Löcher gebohrt wurden. Dazu wurde auch ein spezielles Messer – pya har – verwendet." (Translation in progress)
Erstellt von Larisa Prokopevna Latyševa und Elena Gennadievna Menšakova. Narjan-Mar, 2024.