Musée d‘ethnographie de l‘Université de Bordeaux
Dokumentation des Ethnografischen Museums der Nenzen in Narjan-Mar zur Schöpfkelle
Zu den wesentlichen wirtschaftlichen Tätigkeiten indigener Bevölkerungen des Nordens zählt der Fischfang. Von frühester Kindheit an lernen die Jungen von älteren Männern die Wahl des richtigen Platzes zum Fischen und die Fertigkeiten, Ausrüstungen herzustellen und zu reparieren und Boote zu bauen. Und sie lernen, wie man damit umgeht.
Die Nenzen hatten zwei Arten von Booten. Ngano-Boote aus Planken und čelnoki, die aus ganzen Baumstämmen gemacht wurden. Normalerweise waren sie von geringer Größe. Wenn ein Boot auf einem Gewässer unterwegs war, drang oft Wasser von den Seiten ein und es musste entfernt werden, damit es sich dort nicht lange Zeit ansammelte. Um das Wasser herauszuschaufeln, wurden zwei Arten von Schaufeln verwendet. Eine davon ist die plica, ein hölzernes Gefäß mit einem rechteckigen Boden, senkrechten Seiten und Wänden und einem Griff, der aus einem Stück Holz geformt ist. Normalerweise wurde sie verwendet, wenn viel Wasser im Boot war. Wenn nicht viel Wasser vorhanden war, nahm man eine kleine Schaufel. Diese kleine Schöpfkelle – ngano – ist etwa 35 cm lang und 15 cm breit. Sie ist flach und hat einen langen Stiel. Leider besitzt unser Museum nur kleine Fragmente solcher Schaufeln. Sie wurden bei archäologischen Expeditionen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Siedlung Pustozersk gefunden. (Translation in progress)
Erstellt von Larisa Prokopevna Latyševa, Elena Gennadievna Menšakova, Narjan-Mar, 2024.