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Semën Urkačan erzählt vom Flussfischfang

5:17-7:38

"Ja, die Ältesten wussten immer, was sie taten. Sie beobachteten die Natur immer sehr genau, wenn sie fischten. Zuerst die Bachsaiblinge und daraus machen sie Sauerfisch. Sie bauen Wehre im Fluss und stellen Fischreusen auf. Darin werden die Rotforellen gefangen. Aber einige von ihnen sollen später ins Meer zurückkehren. Deshalb fischten sie nur so viel, wie sie brauch- ten. Diese Fische hängen sie auf zum Trocknen auf, aber nie einfach beliebig viele. Damit sie nicht zu viel entnehmen. Manchmal schimpften sie mit uns: ‚Nehmt nicht zu viel, damit die Natur im nächsten Jahr reichlich ist, so dass etwas auch für den nächsten Tag übrigbleibt, wenn wir im Moment mehr nicht brauchen.‘ Während die aufgehängten Fische trockneten, warteten sie auf mehr emporziehende Fische. Sie bringen Fische in Einbäumen und auf Pferden auch zu den älteren Menschen, die nicht mehr fischen können, und teilen sie mit allen. Es kam nie vor, dass es nicht genug für alle gab.“

Aufgezeichnet von E. Kasten. Lesnaja, 2010.