Musée d‘ethnographie de l‘Université de Bordeaux
Ljudmila Petrovna Žirkova kommentiert Frauenschmuck (2)
"Außerdem gab es persönliche Gegenstände, wie zum Beispiel dies Gerät zum Reinigen der Ohren. Selbst das ist großzügig mit eigenen Ornamenten verziert. Daneben gibt es noch einen recht ungewöhnlichen Gegenstand. Wir nehmen an, dass er als Zahnstocher benutzt wurde, oder manche sagen, dass a Raucher ihn zum Reinigen der Pfeife benutzt haben.Es gibt noch weiteres Interessantes auf diesem Lendenschurz hier, und zwar ein persönliches Siegel. Das bedeutet, dass dieses Schmuckstück jemand aus einer sehr wohlhabenden Familie gehörte, die Entscheidungen und Erlasse mit ihrem persönlichen Siegel zu versehen hatte. Daneben befindet sich auch ein Feuerstein. Die chappar kann eine trapezartige Außenform haben, oder sie konnte auch abgerundet und mit Goldfäden verziert sein wie diese hier. Zur Verzierung verwendeten sie viele Perlen und hängende, frei schwingende Elemente, damit es sehr reich aussehen würde. Oder sie war wie hier mit gravierten Metallplättchen benäht. Die Kultur des Hüftschmucks gibt es also schon seit jeher. Der Buuktaach-Wintermantel wurde mit einem zusätzlichen Gürtel, dem sogenannten „fixierten Gürtel“ getragen. Von diesem Gürtel einer Frau hing der Hüftschmuck damals an beiden Seiten herunter. Der von mir angefertigte Hüftschmuck sieht ganz ähnlich wie der hier gezeigte aus. Doch in meinem Fall enthält er auch das Amulett „Zobelschnauze“. Dieses Amulett soll Gesundheit anziehen und Krankheiten und Epidemien abwehren. Auch sollen all diese Anhänger klappern und klingeln, um dunkle Mächte zu erschrecken, damit sie sich auf und davon machen. Eine meiner kleinen Taschen dient dazu, darin meine chomus (Maultrommel) aufzubewahren, um bei Bedarf darauf zu spielen. Man trug also alle persönlichen Dinge, die man brauchte, auf diese Weise bei sich." (Translation in progress)
Aufgezeichnet in Jakutsk, 2024.