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Lilija Zdor und ihr Team erzählen von einem Parka aus Vogelbälgen

„Das Bild zeigt eine kuchljanka (Fellmantel), die aus dem Federkleid einer Plüschkopfente (Somateria fischeri) genäht ist. Die kuchljanka ist in ausgezeichnetem Zustand. Sie ist wahrscheinlich nie getragen worden. Sie hat eine Kapuze und einen Saum, der aus Hundefell hergestellt ist.

Mit Netzen fing man mausernde Vögel. Die Mauser der Vögel ist im Juli, deshalb können sie nicht fliegen. Mehrere Leute hielten das Netz und bewegten sich langsam um die Enden des Netzes herum. Dann wurde das Netz über die Vögel geworfen. Die Vögel wurden eingesammelt und ins Lager gebracht. Man fing den ganzen Tag über Vögel und am nächsten Tag setzte sich das oft fort. Das Fleisch der Vögel wurde getrocknet, und die Knochen wurden zur Herstellung von Brühe verwendet. Sie aßen alles mit Genuss. Von den Vögeln blieben dann noch viele Federfelle übrig. Man schnitt die Vögel entlang des Rückens auf, das Federkleid wurde dann auf einer ebenen Fläche ausgestreckt und getrocknet. Danach wurden die getrockneten Felle leicht angefeuchtet und etwas geknetet. Damit die dünne Haut nicht reißt, wurden sie mit einer dünnen Nadel genäht. Und sie schnitten daraus eine kuchljanka zurecht. Die kuchljanka sieht schön aus, aber sie hat wenig praktischen Wert, weil sie leicht reißt. Sie nutzt sich ab und kann durch Feuchtigkeit verfaulen.

Eine solche kuchljanka wurde eher genäht, um sie auf Festen zu tragen. Höchstwahrscheinlich ist diese hier für eine Ausstellung auf dem Jahrmarkt angefertigt worden, wohin früher Menschen aus ganz Čukotka anreisten, um ihre Waren und Produkte zu verkaufen und zu tauschen.“ (Translation in progress)

Fairbanks, 2024.