Musée d‘ethnographie de l‘Université de Bordeaux
Anatol Donkan erzählt über Windgeister
„So sieht ein Boot aus, mit dem zum Beispiel Fische transportiert wurden. Es hat einen Mast, und wenn es mit Fischen voll beladen war, hatte man Segel aus Fischhaut gesetzt. Nach dem Fischen wurde das Segel vom Mast genommen. Es konnte dann auch als Sommerzelt verwendet werden unter dem die Fischer sich ausruhten. Hier kann man die Fischhaut sehen, mit der das Segel genäht wurde. Wenn das Segel mit Wasser in Berührung kommt, wird es nicht nass. Es konnte auch als Schutz gegen Wind dienen. Bevor der Fischfang begann, führten sie mit solch einem kleinen Boot ein Ritual durch, in dem der Schamane mit dem Windgeist verhandelte, der irgendwo in den Bergen lebt. Denn es gibt verschiedene Winde, die dem Boot gefährlich werden können, zum Beispiel Abwinde, die hohe Wellen erzeugen können, die das Boot zum Schwanken bringen. Auch wünscht man sich einen Wind, der richtig ins Segel bläst, damit das Boot gut voran kommt. Im Inneren des Bootes sieht man deshalb Hunde mit Schlitten, die den Wind symbolisieren. Sie werden gefüttert, um den Wind zu beruhigen und damit beim Fischen nichts Schlimmes passiert – dass das Boot nicht kentert und dass der Wind in die richtige Richtung bläst.“ (Translation and video in progress)
Aufgezeichnet von Erich Kasten. Viechtach, 2024.