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Scraping furs

„Ich sah die Bearbeitung von Rentierfell bei meiner Tante Raja Meščerjakova. Das Fell wurde auf einem Brett ausgebreitet und mit dem aut wurde das Fett entfernt. Das aut ist ein hartes Schabeisen, welches nicht nur Fleisch- und Fettreste von dem Fell entfernt, sondern dieses auch weichmacht. Diese Technik der Verarbeitung erfordert Geduld und Kraft, körperliche Kraft. Wir leben in der Nähe von Rentierhaltern. Die Rentierhalter benutzen bei der Fellbearbeitung manjalo, Rentierkot. Die Itelmenen verwendeten getrockneten Fischrogen zur Bearbeitung von Fellen und der besonders geschätzten Teile des Fells an den Beinen der Rentiere. Der Rogen wurde im Wasser aufgeweicht und auf das Fell gestrichen. Mit dem Abschaben der Fischrogenschicht von dem Fell erfolgte bereits dessen Bearbeitung, das heißt, das Fell wurde weich. Heutzutage ist diese Art der Fellbearbeitung in Vergessenheit geraten. Keiner weiß mehr so recht, wie man getrockneten Fischrogen richtig verwendet. Deshalb wird Fischrogen auch nicht mehr getrocknet. Frauen bereiteten auf diese Weise die Felle zu und nähten aus ihnen die Kleidung, vor allem während des Winters. Damit den Frauen bei der Arbeit nicht die Haare im Weg waren, flochten sie sich Zöpfe. Früher trugen die Frauen häufig Zöpfe, und wenn sie erwachsen wurden, dann flochten sie sich bereits zwei Zöpfe.“

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