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Processing fish

"Alle Frauen verstanden sich auf das gekonnte Aufschneiden der Fische. Für den Jukola (Trockenfisch) muss man die Fische sehr ebenmäßig aufschneiden. Wenn die Oberflächen nicht glatt werden, dann können Fliegen in den Vertiefungen ihre Larven ablegen. Unter den Fisch legt man frisches Gras. Es schützt vor Bach- oder Meereskieseln und gleicht Unebenheiten aus, zur bequemen Verarbeitung des Fisches. Von den Fischen hatte man einen Vorrat für den ganzen langen Winter anzulegen. Man säuerte Fisch auch in Erdgruben, vor allem die Fischköpfe, die man dann selbst aß oder an die Hunde verfütterte. Alle Balagane, die Sommerhütten der Itelmenen, waren vollbehängt mit Jukola. So lief das Leben ab, nach Jahreszeiten unterteilt. Während des Sommers lebte man am Meer, oder man wählte höhergelegene Wohnplätze. Denn dort weht Wind, der Fliegen und Mücken vertreibt. Im Winter aber, da ging man weiter landeinwärts. Damals gab es noch keine großen Schiffe oder Fischkutter. Und Wilderer gab es auch nicht. Balik, das ist geräucherter, Jukola dagegen an der Luft getrockneter Fisch. Jukola trifft man heute immer seltener an, weil er üblicherweise mit Seehundsfett gegessen wird. Und nicht jede Familie ist heute in der Lage, Seehunde zu jagen. Die traditionelle Nahrung war also Jukola, und es war die besondere Nahrung für die Hunde, mit denen man unterwegs war.“

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