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Collecting roots

Die Knollen wildwachsender Liliengewächse (Sarana, Kimchiga) dienten uns einst als wichtige Nahrung. Damals wurden auf Kamtschatka noch keine Kartoffeln angebaut. Und es gab keine Grütze. Kimčiga und Sarana wurden zum Fisch gegeben, oder sie wurden mit Fisch zusammengebacken. Auch der Tolkuša-Speise gaben sie Kimčiga mit hinzu. Die Mäuse sammeln während des Sommers die Knollen in ihren Höhlen, als Vorrat für den Winter. Eine solche Höhle zu finden war nicht sehr schwer. Es reichte aus, die oberste Erdschicht der Tundra mit einem besonderen Stab mit spitzem Aufsatz zu durchstechen. Wenn der Stab ins Leere traf, so bedeutete das, dass man auf eine Höhle gestoßen war. Früher waren die Leute so, dass sie den Mäusen nicht den ganzen Vorrat Kimčiga wegnahmen. Die Mäuse sollten im Winter nicht Hunger leiden. Wenn man sich seine Vorräte von ihnen genommen hatte, bat man sie umVerzeihung. Und wenn man eine Knolle ausgrub, so ließ man ein paar Samen zurück, und Sarana wuchs nach. Zu jener Zeit lebten die Menschen im Einklang mit der Natur. Vielleicht gibt es heute in Kovran nur noch meine Tante Marina, Boris Žirkovs Mutter, die den gesamten Ablauf vom Sammeln bis zur Zubereitung kennt. Mit dieser Figur habe ich ein Mädchen dargestellt. Die Suche nach Kimčiga ist eine leichte Arbeit. Die erwachsenen Frauen hatten sich schwereren Aufgaben zu widmen.“

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